Omnichannel in Deutschland

  1. Amazon
  2. Amazon FBA
  3. Ebay
  4. Kaufland
  5. Otto

Der Markt der E-Commerce Händler gewinnt an Fahrt wie keine andere Branche in Deutschland, doch kleinere Online-Shops scheinen nicht viel davon zu haben. Das liegt daran, dass sich die meisten Händler und Kunden auf einigen Handelsplattformen konzentrieren. Solche digitale Marktplätze sind aus dem E-Commerce-Handel nicht mehr wegzudenken, weil sie für jeden ständig zur Verfügung stehen und einen umfangreichen Produktauswahl anbieten. Allerdings gibt es eine große Auswahl unter den Plattformen und welche ihr Vertrieb am besten unterstützen, entscheidet jeder selbst.

Die klaren Multichannel-Stars auf der deutschen Handelslandschaft  sind Amazon und Ebay. Abseits der Big Player kommen zum Aufschwung solche deutsche Online-Marktplätzen wie Kaufland und OTTO.

Wir gehen auf jeden einzelnen Multichannel-Anbieter ein und betrachten, welche Vorteile sie Ihrem Handel verschaffen können.

Amazon

Marktplatz Nummer 1 in Deutschland und weltweit, was auch eine große Konkurrenz voraussetzt, zumal Amazon selbst als Händler funktioniert. Von dieser Strategie profitieren aber Kunden, weil sie die Möglichkeit haben, Produkte zum besten Preis aus dem angebotenen Sortiment auszuwählen.

Mittlerweile ist der Online-Marktplatz in 14 Ländern vertreten. In Deutschland war Amazon 2020 mit einem Umsatz von 29,5 Milliarden Euro das umsatzstärkste amerikanische Unternehmen . In diesem Jahr stellt Amazon in Deutschland 5000 neue Mitarbeiter ein, die für die Versandzentren, Marketing, Finanzwesen sorgen werden.

Als Händler können Sie unter Einhaltung einiger Punkte Ihren persönlichen Erfolg erwirtschaften – dafür bietet  Amazon ausgezeichnete Infrastruktur.

Die Erstellung des eigenen Verkäuferkontos ist relativ einfach. Der Grundgebühr im Monat kostet für Verkäufer 39 Euro. Hinzu kommen Verkaufsgebühren zwischen 8 und 15 Prozent, abhängig von Produktkategorie.

Dabei übernimmt Amazon Ihre Werbekampagne oder kann Ihnen alle dazu notwendigen Tools zur Verfügung stellen. Mit dem so genannten Enhanced Brand Content können Sie beispielsweise Ihre Produktdetails-Seiten vielfältig gestalten und zusätzliche Inhalte wie Produkttexte und hochwertige Bilder einfügen. Die Genehmigung von Amazon dauert 24-48 Stunden. Der Vorteil dieser Funktion liegt vor allem darin, dass EBC Produktbeschreibungen positiv die Conversion-Rate, das heißt die Umwandlung von Besucher Ihrer Website in potenzielle Kunden, beeinflussen. Laut Amazon können Sie den Umsatz mit diesem Tool um bis zu 10 % steigern.

In der Corona-Krise konnte Amazon seinen Betreiber kulant entgegenkommen,  indem auf die fälligen Gebühren für Lagerbestand verzichtet wurde. Das gilt für die Marktplätze in den USA, im Vereinigten Königreich, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Polen.

Händler auf Amazon müssen  hohen Ansprüchen an Qualität und Kundenservice gerecht werden. Steigende Kundenunzufriedenheit und negative Bewertungen können dazu führen, dass die Aktivitäten des Verkäufers auf der Amazon-Website eingestellt wird.

Amazon FBA

Bei Amazon FBA übernimmt Amazon Lagerung, Verpackung und Versand Ihrer Waren. Auch als kleiner Händler mit wenigen Verkaufsvolumen können Sie damit eine große Reichweite erreichen. Sie profitieren zusätzlich von einer besseren Sichtbarkeit ihrer Produkte und können einwandfrei auf den europäischen Marktplätzen verkaufen.

Wie können Sie von Fulfillment by Amazon Gebrauch machen?
Nachdem Sie sich für ein Verkäuferkonto bei Amazon registriert haben, teilen Sie Amazon mit, welche Produkte Sie verkaufen möchten. Amazon weist dann automatisch zu, an welches Lager Ihre Produkte versendet werden sollen.

Anschließend drucken Sie den von Amazon bereitgestellten DHL Packzettel auf der zentralen Plattform des Verkäufers aus und versenden Ihre Waren an DHL oder Hermes. Sobald Ihre Sendung im Bestellcenter von Amazon eingetroffen ist, können Sie mit dem Verkauf beginnen.

Monatliche Kosten für die Lagerung bei Amazon belaufen sich auf 26,-€ – 36,-€ und variieren je nach Saison. Die Versandkosten hängen von der Größe, dem Gewicht und dem Lagerort Ihres Produkts ab. Je mehr Gewicht und je größer die Ware ist, desto teurer wird der Versand.

Dafür erleichtert Amazon Ihre Arbeit  enorm und bietet hohe Wachstumschancen für Ihr Handel. Auch um Kommunikation mit Kunden müssen Sie sich nicht kümmern: Amazon leistet einen kompetenten Kundenservice und wickelt Retouren ab.

Kaufland

Kaufland positioniert sich als „der deutsche Player“ am Markt und wurde bei der Fusion von Hitmeister und Real gegründet. Jetzt ist real.de ein großer Vertriebskanal für Händler und Hersteller. Die Website bietet Versand in rund 30 verschiedene Länder und mehr als 10 verschiedene Zahlungsmethoden.

Zudem hat Real Payback-Programm, was man ja nicht unterschätzen darf: Für jeden gekauften  Artikel bekommen Sie Payback-Punkten, mit denen Sie bald bezahlen können.

Das Einstellen von Artikeln ist für Händler kostenlos und unbegrenzt möglich, bei einem Verkauf wird eine Provision zwischen 6,5 und 12,5 Prozent berechnet. Für ein Marketing-Paket verlangt kaufland.de eine monatliche Gebühr von 39,95 €, für weitere 9,95 € kann man einen Link zum eigenen Online-Shop einfügen.

Der Vorteil von Real ist die Verzahnung von Online- und Offlinegeschäft, die auch in Zukunft weiter ausgebaut werden soll. Aktuell ist es für Marktplatz-Händler bereits möglich, Pakete in die über 280 Real-Märkte zu liefern.

Otto

Für bekannte E-Commerce Händler ist OTTO ein  attraktiver zusätzlicher Vertriebskanal mit nicht so starkem Wettbewerbsdruck wie auf anderen Plattformen.

Der Ausbau des Marktplatzes schreitet seit 2020 in sehr hohem Tempo voran. Jetzt hat der Online-Plattform zwei Millionen Besucher täglich. Potenzielle Kunden sind sowohl „Traditionskunden“ aus den Katalogen, als auch Kunden von Subunternehmen von OTTO.

Mit externen Marken und eigenen Produkten bietet OTTO ein sehr großes Produktsortiment an. Dabei ist die Konkurrenz nicht sehr stark ausgeprägt. Aktuell hat der Marktplatz rund 400 Verkäufer. Es ist daher relativ einfach, mit seinen Produkten herauszustechen.

Die Gebühr besteht dabei aus einer monatlichen Grundgebühr in Höhe von 39,90€ und einer marktüblichen Provision zwischen 7 und 15 Prozent, sobald Sie einen Artikel verkauft haben. Je nach Sortiment sind die Provisionen unterschiedlich differenziert.

Dabei müssen OTTO-Händler bestimmte Anforderungen erfüllen, um auf der Plattform verkaufen zu dürfen. Der Firmensitz des Händlers muss beispielsweise in Deutschland sein, die Ware aus einem deutschen Lager versendet und ein deutschsprachiger Kundenservice angeboten werden.

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